Industrie

UNVERZICHTBAR

Unverzichtbares Gut – Versorgung unsicher

Am 26. August ist der internationale Tag des Toilettenpapiers – ein Tag, der die Aufmerksamkeit auf ein eher unscheinbares Produkt mit jedoch hohem Stellenwert für die Gesellschaft lenkt.


Toilettenpapier schafft ein sicheres Hygienegefühl und trägt zum Wohlbefinden von Millionen von Menschen bei, die es jeden Tag und überall nutzen. Immerhin verbraucht jeder Bundesbürger im Schnitt 134 Rollen im Jahr. Toilettenpapier ist nicht nur für die private Hygiene wichtig. Es ist auch am Arbeitsplatz und in öffentlichen Einrichtungen wie z.B. Krankenhäusern, Pflegeheimen und Flughäfen unverzichtbar. Die Versorgungssicherheit für dieses so bedeutende Produkt ist jedoch gefährdet. „In der gegenwärtigen Energiekrise ist unsere oberste Priorität die Sicherstellung der Versorgung der Menschen mit diesem wichtigen Gut“, bekräftigt der Vizepräsident des Verbandes DIE PAPIERINDUSTRIE und CEO des Hygienepapierherstellers WEPA, Martin Krengel. „Im Hygienepapier-Produktionsprozess sind wir besonders auf Gas angewiesen. Bei einem Wegfall können wir die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleisten.“

Hier ein paar Fakten zum Toilettenpapier:

Ein kleiner, aber unverzichtbarer Anteil

In Deutschland werden 750.000 Tonnen Toilettenpapier im Jahr produziert. Das entspricht 3,4 Prozent der gesamten Papierproduktion. 125.000 Tonnen Toilettenpapier werden exportiert, etwa ebenso viel importiert.

Frischfaser oder Recycling

Bei den Hygienepapieren insgesamt halten sich Frischfaser- und Recyclingpapiere seit Jahren die Waage.

Knüller oder Falter

In Deutschland nutzen 50 Prozent der Bevölkerung Toilettenpapier als "Knüller", 50 Prozent als "Falter".

Nach vorne oder nach hinten

Laut einer Umfrage rollen 96 Prozent der Nutzer das Papier nach vorne ab.

Historisches

Früher behalf man sich mit Blättern, Lumpen oder schlicht Wasser. 1857 kam in den USA das erste Toilettenpapier auf den Markt. In Deutschland begann seine Produktion um 1880, von Anfang an entweder in Rollen mit Perforation zum Abreißen oder als Einzelblätter. Das Adressbuch der Papierindustrie nennt 1929 bereits 18 Hersteller für Klosettpapier in Deutschland. Hans Klenk brachte 1928 Klopapier von der Rolle mit fester Blattzahl - "garantiert 1000 Abrisse" - auf den Markt. 1958 wurde erstmals das weichere Tissuepapier hergestellt. Bis dahin wurde Toilettenpapier aus dem harten und rauen Krepp produziert.