Innovation

Geschult

Virtual-Reality-Training

Es ist weltweit zum ersten Mal im Einsatz – mit einem Virtual Reality Trainingssystem (VR) schult die Papierfabrik Leipa ihre Mitarbeiter und hat am Standort in Schwedt ein eigenes Trainingscenter eingerichtet – mit zukunftsweisendem Konzept.


© Jan Michael Hosan

Die von der Firma Voith entwickelte Trainingsmethode basiert auf einem audiovisuellen Kommunikationssystem mit drahtloser Datenbrille. Eine 3D-Simulationssoftware bildet das Modell einer Papiermaschine ab – auf einer vergleichsweise kleinen Fläche im Schulungscenter lässt sich so die komplette Produktionshalle mit rund 120 Metern Länge dreidimensional visualisieren. Einblicke in die Papiermaschine sind dabei nicht nur vom Boden aus möglich. Über Stationen auf verschiedenen Ebenen bietet sich ein Blick ins Herz der Anlage. Vom Stoffauflauf über die Pressenpartie bis hin zur Trockenpartie lässt sich der Weg des Papiers bis zur Aufrollung detailliert verfolgen. Reparaturen können so anschaulich simuliert und Funktionen einzelner Bauteile realistisch dargestellt werden. Ermöglicht wird dies durch die 3D-Visualisierung in einem Headset kombiniert mit Steuergeräten für die Interaktion. Die Schulungsteilnehmer können sich in der Virtual-Reality-Umgebung frei bewegen und werden Schritt für Schritt durch verschiedene Aufgaben geführt. Ein spezielles Design- und Lichtkonzept unterstreicht die Modernität der VR-Technologie.

schulungen in computergesteuerter Umgebung

Um die Installation trotz der durch die Coronavirus-Pandemie bedingten Kontaktbeschränkungen durchführen zu können, griffen LEIPA und Voith auf ein neues Tool zur Video-Fernunterstützung zurück: OnCall.Video. So können die Mitarbeiter jederzeit und gefahrlos praktische Schulungen in der computergesteuerten Umgebung absolvieren.

Wie das Video-Fernunterstützungs-Tool die Effizienz steigern und damit dem Kunden einen nachvollziehbaren Mehrwert bieten kann, wurde mit der Inbetriebnahme deutlich. »Der Raum war bereits vorbereitet und die Sensoren angebracht«, erinnert sich Patrick Dengel, Manager Digital Tools bei Voith. »Wir haben die Details über OnCall.Video abgewickelt. Dazu wurde die Brille in das LEIPA WLAN integriert, über das eine Video- und Audioverbindung zu den Voith-Experten in Heidenheim hergestellt wurde.« Ohne die Fernverbindung wäre das VR-System nicht so schnell funktionsfähig gewesen.

© Jan Michael Hosan

MODERNSTE MEDIEN IM EINSATZ

Vor allem bei Herausforderungen im Produktionsablauf bietet dies klare Vorteile, denn der Papierhersteller kann auf Know-how außerhalb des Unternehmens zurückgreifen, um nahezu verzögerungsfrei und kostensparend Lösungen zu finden. »Erforderliches Expertenwissen ist nicht immer vor Ort verfügbar, umso wichtiger ist die Einbindung von externem Know-how«, betont Patrick Dengel. Zudem können verschiedene Standorte leicht miteinander verbunden und dadurch der interne Austausch von Fachinformationen und der Wissenstransfer gefördert werden.

Vorteile, die man auch bei Leipa zu schätzen weiß. »Welcher Papiermacher kann schon behaupten, vor allen anderen die modernsten Medien im Einsatz zu haben«, sagt Steffen Deszpot, Leiter Technik bei LEIPA. »Die Industrie 4.0 ist hier bereits angekommen – und wir zeigen es gerne.« – tap