Verwendet

Wasser genutzt

Die Entnahme und die Rückführung von Wasser unterliegen in Deutschland strengen Auflagen und sind für die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie mit Kosten verbunden. die Unternehmen der Branche gehen seit jeher nachhaltig mit der für den Produktionsprozess unverzichtbaren Ressource Wasser um.


Der spezifische Wassereinsatz pro Tonne Papier konnte in den vergangenen Jahrzehnten deutlich reduziert werden: von knapp 50 Litern im Jahr 1970 auf aktuell 8,6 Liter pro Kilogramm Produkt. Um das volle Potenzial zur von der EU erwarteten weiteren Reduzierung des Wasserverbrauchs auszuschöpfen, sind entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen notwendig. Hierfür setzt sich die Papierindustrie ein.
 

POLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN SCHAFFEN

Papierfabriken brauchen kontinuierlich Wasser in guter Qualität und ausreichender Menge. Ihre Papierprodukte wie etwa Hygienepapiere und Verpackungen tragen zur Grundversorgung
der Bevölkerung bei. Daher muss Wasser auch bei regionaler Knappheit für die Papier- und Zellstoffindustrie zu wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen verfügbar bleiben. Es dürfen keine Beschränkungen von Wasserentnahmemengen festgelegt und keine unverhältnismäßigen Anforderungen bezüglich der Einleittemperaturen gestellt werden.

Die Transformation zur klimaneutralen Industrie löst oft Anpassungen bei wasserrechtlichen Benutzungen aus. Langwierige und komplizierte wasserrechtliche Genehmigungsverfahren verzögern diesen Prozess. Die Papierindustrie setzt sich dafür ein, dass im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) die »unwesentliche Änderung« im Anzeigeverfahren anstelle eines aufwändigen Genehmigungsverfahrens eingeführt wird.

Die Unternehmen brauchen Rechts- und Planungssicherheit. Die Ziele und Maßnahmen der Wasserentnahmerichtlinie (WRRL) nach 2027 sind bisher nicht transparent. Das führt zu großer Rechtsunsicherheit bei den Behörden und in der Konsequenz auch bei den Unternehmen in Deutschland. Die Papierindustrie fordert die Europäische Kommission zu mehr Transparenz auf. Eine Anschlussregelung sollte zeitnah unter Einbeziehung der Industrie diskutiert werden.

KREISLÄUFE ETABLIERT

Wasser wird in der Papier- und Zellstoffindustrie nicht verbraucht, sondern genutzt. Das Volumen kommt jährlich auf etwa 213 Millionen Kubikmeter. Davon stammten 2022 fast 80 Prozent aus Oberflächengewässern, während etwa 20 Prozent aus Brunnen oder Quellen gespeist wurden. Aus der öffentlichen Wasserversorgung kommt ein Anteil von lediglich ca. 1 Prozent, nur in Ausnahmefällen.

Die Fabriken verwenden Wasser überwiegend in Kreisläufen. Es wird hauptsächlich für die Auereitung von Rohstoffen wie Altpapier, Zellstoff oder Holzstoff benötigt und ist unverzichtbar für den gesamten Herstellungsprozess. Etwa 90 Prozent des Wassers werden nach mehrfacher Nutzung in betriebseigenen oder kommunalen Kläranlagen gereinigt und in die Oberflächengewässer zurückgeleitet. Die restlichen 10 Prozent gelangen als Wasserdampf in die Atmosphäre, dessen restliche Abwärme zum größten Teil betriebsintern für Produktionsprozesse, aber auch als Nah- und Fernwärme energetisch genutzt werden kann. Ein kleiner Teil des Wassers verbleibt im Papier oder Zellstoff. Je nach Endprodukt variiert die Restfeuchte im Bereich von 2 bis 8 Prozent.

WASSERKREISLAUF IN DER INDUSTRIE

In der Papier- und Zellstoffindustrie wird Wasser nicht verbraucht, sondern genutzt: Ca. 90 Prozent des eingesetzten Frischwassers werden in Gewässer zurückgeführt, 10 Prozent gelangen als Wasserdampf zurück in die Atmosphäre. Auch bei Wasserknappheit benötigt die Papier- und Zellstoffindustrie ausreichend Wasser, um die Grundversorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten.