Industrie

REDUZIERT

Weniger Wasser

Der Wassergebrauch in der deutschen Papier- und Zellstoffindustrie geht immer weiter zurück. Im Schnitt sind es derzeit 8,7 Liter pro Kilogramm Papier. Das geht aus der jüngsten wasser- und Rückstandsumfrage von »DIE PAPIERINDUSTRIE« hervor.

 


© Silas Beisch

Hochgerechnet auf die gesamte Produktionsmenge hat die deutsche Papier- und Zellsto ndustrie im Jahr 2021 etwa 227 Millionen Kubikmeter Frischwasser als Prozesswasser eingesetzt. Das verwendete Frischwasser stammt zu etwa 81 Prozent aus Oberflächengewässern und zu 17 Prozent aus Brunnen oder Quellen. Der Wasserbezug aus der öffentlichen Wasserversorgung (Trinkwasser) spielt mit ca. 1 Prozent nur eine untergeordnete Rolle. Tendenziell wird sowohl das zur Produktion eingesetzte Oberflächenwasser als auch das Brunnenwasser immer häufiger aufbereitet.

Rückstandsaufkommen erhöht
Das Rückstandsaufommen hat sich den Ergebnissen nach im Jahr 2021, bedingt durch eine höhere Teilnehmeranzahl, auf 4,1 Millionen Tonnen erhöht. Die spezifische Rückstandsmenge beträgt 165 Kilogramm pro Tonne Produkt. 62 Prozent der erfassten Rückstände werden innerbetrieblich oder extern energetisch verwertet. Durch die Einführung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes gibt es einen Trend zur Weiternutzung von Nebenprodukten aus der Papierherstellung, wodurch weitere Abfälle vermieden werden.

Umfrage ermöglicht guten Vergleich
Seit vielen Jahren erfasst und dokumentiert DIE PAPIERINDUSTRIE e. V. (früher Verband Deutscher Papierfabriken e. V.) die Wasser- und Abwassersituation sowie das Aufkommen an Rückständen in der deutschen Papier- und Zellstoffindustrie. Dabei stellen die mittlerweile jährlich durchgeführten Umfragen einen guten Überblick über Entwicklungen und Leistungen der Papierindustrie für die Umwelt dar. Die Ergebnisse dienen als belastbare Argumentationsgrundlage in Gesprächen mit Politik, Behörden und der Öffentlichkeit. Außerdem lassen sich daraus frühzeitig spezifische Herausforderungen für eine nachhaltige Produktion von Papier und Pappe aus verschiedensten Rohstoffen sowie für eine möglichst gewässerschonende Nutzung erkennen. 

Beteiligungsquote erhöht
An der aktuellen Umfrage beteiligten sich 94 Werke, die zusammen etwa 21,4 Millionen Tonnen Zellstoff, Papier, Karton und Pappe produzierten. Dies entspricht einem Anteil von 63 Prozent der Verbandsmitglieder in Deutschland und 86 Prozent der hier produzierten Mengen. Die Beteiligungsquote konnte somit gegenüber den Vorjahren noch einmal gesteigert werden.– gag