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Der Rohstoff Holz...

Liefert frische Fasern für die Papierindustrie, den sogenannten Primärfaserstoff.

 


Holzstapel
© Adobe Stock

Als Holzarten werden Fichte, Kiefer, Tanne sowie Buche, Pappel, Birke und vermehrt Eukalyptus genutzt. Alle sind als nachwachsender Rohstoff für die Papierproduktion geeignet, denn sie erfüllen entscheidende Kriterien wie gut verwertbare Fasergeometrie, ganzjährige Verfügbarkeit und können zudem im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft geerntet werden. Nadelholz und Laubholz unterscheiden sich jedoch in ihren Fasereigenschaften und beeinflussen damit auch die Papierqualität.
Nadelholz hat lange Fasern, die für Festigkeit im Papier sorgen. Dagegen liefert Laubholz den Kurzfaserstoff, der im Papier für eine gute Formation und Dichte sorgt. Andere Hölzer können aufgrund ihrer Faserstruktur nicht für die Zellstoff- und Papierherstellung eingesetzt werden. Dazu zählen zum Beispiel die Eiche oder tropische Harthölzer.

Woher stammt nun das Holz für die deutsche Papierproduktion?

Die Papierfabriken, die Holz direkt einsetzen, um daraus zunächst Holz- oder Zellstoff herzustellen, beziehen das Holz weitgehend aus der heimischen Forstwirtschaft sowie aus grenznahen Regionen. Sie nutzen dabei sogenanntes Durchforstungsholz, das im Rahmen der Waldpflege anfällt, oder auch Sägewerksabfälle. Durchforstungsholz ist
das Produkt einer ökologisch und ökonomisch funktionierenden Forstwirtschaft. Bis ein Baum als Nutzholz, also als Stamm- bzw. Sägeholz, für die Bauwirtschaft oder Möbelindustrie genutzt werden kann, vergehen bei Kiefern und Fichten ca. 80 Jahre und mehr. In seiner Entstehungsphase wird ein Nadelwald sehr dicht bepflanzt. Nach und nach werden die schwächeren Bäume entnommen, um den wachstumsstärkeren mehr Raum zu geben. Am Ende stehen aufgrund mehrerer Durchforstungen noch ca. 10 bis 15 Prozent der ursprünglichen Pflanzen als ausgewachsene Bäume im Wald.

Derzeit steht die heimische Forstwirtschaft vor großen Herausforderungen. Bedingt durch Trockenheit und Schädlingsbefall ist überproportional viel Schadholz eingeschlagen worden, was in den Folgejahren zur verringerten Einschlagmengen und damit einer Verknappung der Frischholzversorgung für die Papierindustrie führen könnte.
– bu