»Wir haben sehr positive Erfahrungen gemacht«, sagt Dr. Benno Hundgeburt, Leiter Personal bei der WEPA. Das Unternehmen hat den spontanen, umfangreichen Einsatz von Home-Office-Anwendung in der ersten Corona-Welle ausgewertet und dauerhaft flexible Möglichkeiten geschaffen. Die WEPA bietet daher für Büroarbeitsplätze eine flexible Kombination von Büroanwesenheit und mobilem Arbeiten. Für Mitarbeiter gibt es in Absprache mit ihren Vorgesetzten eine Auswahl aus 3 Modellen (Büro, überwiegend Büro/gelegentlich mobil, überwiegend mobil). »Das macht uns natürlich auch als Arbeitgeber attraktiv«, sagt Hundgeburt.
»Wir sind dabei, Erfahrungen mit dem Homeoffice zu sammeln. In der Pandemie hat uns dieses Instrument an verschiedenen Stellen geholfen, Teams zu separieren und uns so gegen Ausfälle zu schützen«, sagt Sönke Klug, Pressesprecher der Papier- und Kartonfabrik Varel. Das Unternehmen ist dabei, ein grundsätzliches Konzept zu entwickeln. Neben arbeitstechnischen Abläufen spielten auch Gerechtigkeitsaspekte eine Rolle.
Bei KANZAN sind etwa 10 % der Arbeitsplätze homeoffice-fähig. Das wurde im März aus dem Stand heraus umgesetzt, um das Infektionsrisiko zu vermindern, berichtet Andrea Hürfeld von der Unternehmenskommunikation. Ein Teil der Mitarbeiter ging ins Homeoffice, der andere Teil kam ins Büro. »Wir werden sicherlich Elemente dieser Arbeitsform in die Zeit nach Corona übernehmen.«
MITARBEITER BEWERTEN DIE SITUATION GUT
Essity hat weltweit zeitweise bis zu 7000 Mittarbeiter zeitweise nach Hause geschickt. Die Resonanz ist überaus positiv. Bei einer Befragung bewerteten die Mitarbeiter auf einer Skala von 1 – 5 die Situation im Homeoffice mit 4,50. »Das ist ein hervorragendes Ergebnis, auf das wir stolz sein können, denn wir navigieren gut durch COVID-19-Krise«, sagt Yves Lagarde, HR Director für Deutschland und die Schweiz. Das Außendienst-Team der Essity Health- und Medical-Marken hat sich etwas einfallen lassen, um in Kontakt zu bleiben und sich gegenseitig zu motivieren. Bei der »Bürohelden- Challenge« posteten die Kolleginnen und Kollegen Bilder davon, wie sie sich daheim am Computerarbeitsplatz eingerichtet haben.
Auch bei Klingele, so Dorit Miller von der Unternehmenskommunikation, nutzen sehr viele Verwaltungs-Mitarbeiter in allen Werken in Deutschland, den Niederlanden, Spanien und Teneriffa das Homeoffice. Der Außendienst vor Ort wurde eingeschränkt und auf digitale Medien umgestellt. Demnächst sollen neue Verpackungen den Kunden nicht mehr wie bisher bei einem Besuch im Werk, sondern virtuell am Bildschirm vorgestellt werden. – gag
Für das Arbeiten von zuhause hat sich der Begriff Homeoffice eingebürgert. Tatsächlich gibt es aber feine rechtliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Formen des Arbeitens von zuhause. Dazu der Arbeitsrechtler Dr. Christian Foldenauer, Bayerische Papierverbände.