Innovation

Getestet

Papierhaus trotzt Witterung

Drei Jahre wird es im Regen stehen oder zumindest Wind und Wetter ausgesetzt sein – ein fast vollständig aus Papier konstruiertes Haus. Ein Forscherteam der Technischen Universität Darmstadt will an dem Prototyp untersuchen, ob Bauwerke aus Papierwerkstoffen auch über mehrere Jahre der Witterung trotzen können.


Papierhaus
© Bianca Biernatek und Alexander Wolf

Mit Sensoren überwacht

Es ist rund drei Meter hoch und hat eine Grundfläche von 7 Quadratmetern. Gefertigt ist das Modell aus großformatigen Papier-Laminaten, die als Dach- oder Bodenelemente im Nut- und Feder-System montiert sind. Aus den Einzelteilen zusammengesetzt, steht das Gebäude nun auf dem Außengelände der Universität. Eine Schindelfassade aus imprägniertem Papier soll das Haus gegen Schlagregen schützen. Wie sich die Konstruktion unter realen Umweltbedingungen verhält, soll in den nächsten drei Jahren getestet werden. Was aussieht wie ein kleines Gartenhaus, ist gespickt mit Technik: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Feuchte der Bauteile sowie die mögliche Verformung der Struktur werden mit Sensoren überwacht.

Kostengünstige Papierbauten

Ziel des durch die »Forschungsinitiative ZukunftBau« geförderten Projektes an der TU Darmstadt ist es, kostengünstige Papierbauten zu entwickeln, die schnell errichtet werden können und einen guten Komfort aufweisen. Die Papierhäuser könnten zum Beispiel als Notunterkünfte eingesetzt werden und im Katastrophenfall oder bei humanitären Einsätzen die derzeit häufig genutzten Zeltlösungen ersetzen und so Wohnen und Unterbringung von Hilfsbedürftigen verbessern. Außerdem erhoffen sich die Forscher ökologische Vorteile, da die Papierwerkstoffe nach Gebrauch recycelt werden können. Bereits seit fünf Jahren wird an der TU Darmstadt im Rahmen des Projekts »BAMP!« Bauen mit Papier« zu der Verwendung des Werkstoffs geforscht. – tap