Unternehmen

Gefeiert

200 JAHRE CARL MACHER

In diesem Jahr blickt die Papierfabrik Carl Macher GmbH & Co. KG in Brunnenthal auf eine beeindruckende 200-jährige Geschichte zurück und richtet die Unternehmensstrategie auf eine weiter stabile Zukunft aus.


Start-up

Die einstige Papiermühle, aus der die heutige Papierfabrik Carl Macher in Brunnenthal hervorging, wurde im Jahr 1821 gegründet und war bereits ab dem Jahr 1865 in Besitz der Familie Macher. Die 200-jährige Geschichte des Unternehmens ist geprägt von vorausschauenden Investitionen: Schon früh legte die Unternehmensleitung großen Wert auf fortschrittlichste Produktionsmaschinen, um den anwachsenden Markt an Packpapieren und Pappdeckeln möglichst effizient zu bedienen und der Belegschaft dauerhaft ein verlässliches Einkommen zu gewährleisten. Grundstein für das erfolgreiche Bestehen der Papierfabrik waren immer die auf Langfristigkeit angelegten Modernisierungsmaßnahmen, für die jede Generation sorgte.

 

© Carl Macher

Anschluss an die Kunert Gruppe

Im Jahr 2008 schloss sich das Unternehmen der Kunert Gruppe aus Wildflecken an, einem Spezialisten für die Her- stellung von Hülsen und Wellpappe. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Gruppe konnten erfolgreich innovative Produkte für den Hülsenkartonmarkt entwickelt werden. Durch konsequente Investitionen in den Standort ist die Papierfabrik Carl Macher heute Qualitätsführer in der Herstellung von Hülsenkarton und verfügt über eine der größten Produktionskapazitäten in Europa: Mit annähernd 200.000 Jahrestonnen ist das Unternehmen ein starker Partner der Hülsenindustrie.

Große Investitionen

In den vergangenen Jahren wurden erneut Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe getätigt, die in Papiermaschine, Digitalisierung, Logistik und Umweltmanagement geflossen sind: Das kürzlich fertiggestellte Hülsenkartonlager mit voll automatisierter Logistiksteuerung und angeschlossener Förderbrücke zwischen Produktions- und Lagerbereich ist weltweit das modernste im Wettbewerbsvergleich und beeindruckt mit einer Fläche von etwa 14.000 Quadratmetern.

Altpapier als Basis

Die Herstellung des Hülsenkartons basiert seit den Anfängen im Jahr 1821 auf Altpapier. Durch den fast geschlossenen Wasserkreislauf hat die Papierfabrik einen auch im Branchenvergleich außerordentlich niedrigen Frischwasserverbrauch. Die werkseigene Kläranlage reinigt zudem das Abwasser der Nachbargemeinden.

Sichere Arbeitsplätze im Mittelpunkt

Neben nachhaltiger Produktion mit modernster Technik und damit geringem Energie- und schonendem Rohstoffeinsatz ist die Erhaltung langfristig sicherer Arbeitsplätze erklärtes Unternehmensziel. Geschäftsführer Jürgen Schaller stellt daher auch die Verantwortung für die über 100 Arbeitsplätze in den Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. »Eine äußerst geringe Mitarbeiterfluktuation und eine lange Betriebszugehörigkeit von bis zu 45 Jahren zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind«, sagt Schaller. Für die Zukunft sehen Gesellschafter und Geschäftsführung die Papierfabrik bestens gewappnet. Aus Anlass des 200-jährigen Jubiläums legt die Firma Carl Macher in Brunnenthal eine Chronik auf.

© WEPA

Beispiel WEPA

Dicht am Produkt bleibt auch das Start Up Engagement der WEPA. Der Hygienepapierhersteller hat sich an SNYCE beteiligt, das seine Dienstleistung für all jene anbietet, die »keinen Bock auf Toilettenpapier in Plastikfolie haben«. Das Unternehmen mit den flotten Sprüchen bietet bundesweit – im eigenen Online-Shop sowie in »unverpackt«-Läden – Toilettenpapier auf Sekundärfaserbasis im Recyclingkarton an, der dieses Jahr mit dem RedDot-Award ausgezeichnet wurde. Das Toilettenpapier stammt natürlich von WEPA. Zum Engagement des Unternehmens sagt Andreas Krengel, Vorstand der WEPA Gruppe: »Mit WEPA Ventures investieren wir in Start-up Unternehmen und bauen auch eigene Start-ups auf. Unsere Investitionsschwerpunkte fokussieren sich somit entlang unserer Kernkompetenzen im Sinne von nachhaltigen Hygieneprodukten und -lösungen sowie alternativen Rohstoffen und Verpackungen.«

Beispiel Koehler-Gruppe

Die Koehler-Gruppe will mit ihrer Beteiligung an den Start-Ups BigRep – entwickelt großformatige-3D-Drucker – und SunCoal – stellt hochwertige technische Kohlenstoffe aus Biomasse her –neue Technologien aufgreifen, ins Unternehmen zu bringen und zur Serienreife weiterentwickeln. Dr. Stefan Karrer, Vorstand Technik bei Koehler, betont: »Mit der Unterstützung von StartUps stellen wir sicher, Innovationen in der Branche frühzeitig zu erkennen, zu fördern und in unserem Sinne zu gestalten.« Koehler arbeitet darüber hinaus mit Universitäten und Hochschulen zusammen und unterstützt aktiv Spin-Offs, um die Ausgründung von Start-Ups zu ermöglichen.

Beispiel Varel

Auf Energy-Solutions setzt die Muttergesellschaft der Papier und Kartonfabrik Varel, HZI. Sie hat gemeinsam mit dem Gründerteam das Start-Up »1Punkt5« gegründet. Das Team hat sich auf die Entwicklung von Energiekonzepten spezialisiert. Für beide Seiten ergibt sich eine win – win Situation: Die Unternehmen der HZI-Gruppe profitieren von durchdachten erneuerbaren Energiekonzepten, die im Ergebnis auch zu einer Senkung der Energiekosten führen. Das Start-Up kann mit den in der Firmengruppe entwickelten Projekten werben und akquirieren.

Den Trend zum Start-up Engagement hat die Papiertechnische Stiftung erkannt. Sie hatte am 1. Juni zum Netzwerktag eingeladen, um Papierunternehmen und Gründer enger zusammenzubringen. In einem Pitch präsentierten sich vier höchst unterschiedliche Start-Ups den Teilnehmern der Online-Veranstaltung.

  • Aidboards: Stellt Einweg-Feldmöbel aus Wellpappe für die humanitäre Hilfe her.
  • Algofaktur: Ermöglicht die Implementierung von Industrie 4.0 über die die nachhaltige Modernisierung von Produktionsmaschinen mittels Retrofitting.
  • Fungtion: Produziert Composite-Materialien auf der Basis von Pilzmycelen.
  • Papair: Stellt Luftpolsterfolie auf Altpapierbasis her.

Die Präsentation der Newcomer stieß auf großes Interesse. Gewonnen hat den Pitch Papair. – gag